Angst ist so ein umfassendes Allgegenwärtigsein. Langsam spür ich, wo sie entstanden ist. In den Wurzeln des Kindseins. Dort hat sie angefangen. Nie genug, nie brav genug, nie klug genug, nie schön genug. Dann fing die Lebensspirale an: Mehr als genug, braver als brav, kluger als klug, schöner als schön: noch mehr leisten, um endlich davon wegzukommen. Doch sie blieb: die Angst im Rucksack. Und alle Lieben haben mich verlassen!
Die Angst war da in den Albträumen meiner Kindheit. Der schwarze Mann schlich sich hoch bis ins 6. Stockwerk des Hochhauses. In den Träumen hörte ich ihn hochsteigen: trapp trapp trapp – immer näher kommend. Eines Nachts bin ich aufgewacht und hab das Herz im Hals schlagen hören vor Angst. Ach so das war nur mein Herz. Da kommt ja gar kein schwarzer Mann.
Jetzt bin ich alt. Das trapp, trapp, trapp kann ich entlarven. Meine Urkraft ist im Herzen. Dort kann ich neue Wege entdecken, meine Kreativität entfalten, Grenzen überschreiten, Auswege und Lösungen finden, die mir bisher nicht bekannt waren. Ich wachse mit den Wurzeln der Angst.
Goldene Wurzeln
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